Geschlechterbilder & Social Media zum Thema machen

Das Projekt

Achtung! Social Media kann Spuren von Stereotypen enthalten!

Ganz besonders bei diskriminierungssensiblen Themen, wie geschlechtliche Vielfalt, lohnt es sich genauer hinzuschauen und Jugendliche damit nicht allein zu lassen.


Deshalb entstand das Projekt GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen. Hierbei gab es verschiedene Arbeitsschwerpunkte, zu denen es einiges nachzulesen gibt, schaut selbst:

 

Wir haben uns durch Berge von Literatur gewälzt und einen umfassenden Bericht zum Forschungsstand veröffentlicht.

 

Dann haben wir Kinder und Jugendliche befragt, welche Social-Media-Plattformen sie nutzen und inwiefern sie sich dort mit Geschlechterdarstellungen auseinandersetzen. Dazu ist eine qualitative Studie entstanden.

 

In medienpädagogischen Workshops unterstützen wir Fachkräfte dabei, sich diesen Themen gemeinsam mit den Jugendlichen zu stellen, sie zu analysieren und zu reflektieren.

 

Und um Geschlechterbilder und Social Media zum Thema zu machen und in einem Workshop zu bearbeiten, braucht es natürlich auch Methoden! Diese haben wir zu sechs digitalen Paketen geschnürt und auf diese Homepage gepackt. Sie stehen frei zum Download zur Verfügung!

 

Die unterschiedlichen GenderONline-Materialien sind stets im Projektkontext (Arbeitshilfen für Jugendsozialarbeiter*innen an Schulen, 3. bis 7. Klasse) zu betrachten. Das Projekt ermöglicht es pädagogischen Fachkräften über Themen, wie Gender, LSBTIQA* und geschlechtsbezogenen Rollenzuschreibungen ins Gespräch zu kommen. So sind manche Formulierungen bewusst für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen gewählt und an einigen Stellen knapp und in einfacher Sprache formuliert. In den FAQ finden sich ausführlichere und umfassendere Erklärungen zu vielen Begriffen.

Wir wünschen viel Erfolg bei der Arbeit für die Förderung individueller Vielfalt und für eine gerechtere, diskriminierungssensiblere Gesellschaft.

Bei inhaltlichen Anmerkungen und Feedback schreibt uns direkt unter genderonline@jff.de.


Gender und Social Media – wieso eigentlich?

Kinder und Jugendliche nutzen täglich die vielfältigen Möglichkeiten von Social-Media-Tools: Lipsync-Videos bei TikTok, Stories auf Instagram, Beiträge im Klassenchat oder Let's Play auf YouTube. Hierbei geht es darum, sich mit Peers zu vernetzen, sich zu informieren, Spaß zu haben oder sich selbst zu präsentieren. Das alles sind prägende Teile ihres Heranwachsens, ihrer Identitätsentwicklung und Selbstfindung. Eine besonders wichtige soziale Kategorie in unserer Gesellschaft ist Geschlecht. Es wird in Handlungen und Interaktionen stetig hergestellt – dies wird Doing Gender genannt. Gerade im Hinblick auf Doing Gender spielt Social Media eine wichtige Rolle.
Der Begriff ‚Gender‘ umfasst im Kontext dieses Projekts alles, was mit Geschlecht und sexueller Vielfalt zu tun hat. In Bezug auf die Nutzung von Social Media bei Kindern und Jugendlichen gehören dazu:
geschlechtsbezogene Selbstdarstellung bzw. Inszenierung der Kinder und Jugendlichen online
(stereotype) Geschlechterbilder bei Influencer*innen
gendersensible Sprache
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bzw. der sexuellen Orientierung und Strategien für den Umgang
Einfluss von Social Media auf die Geschlechtergerechtigkeit
Teilhabe an queeren Online-Communities und vieles mehr

Methoden

Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis entwickelte im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales Methoden und Arbeitshilfen für die Jugendsozialarbeit an Schulen. Die Workshops dauern zwischen 2 und 4 Schulstunden.


Folgende Schwerpunkte werden in GenderONline Workshops bearbeitet:


Es ist wichtig, zu respektieren, wie sich Mitmenschen in ihrer geschlechtlichen Vielfalt wohlfühlen und zeigen möchten. Jeder Mensch darf so sein, wie er möchte.
Unterschiedliche Begriffe, zum Beispiel verschiedene geschlechtliche Identitäten oder sexuelle Orientierungen, werden mit den Kindern und Jugendlichen besprochen.
Geschlecht spielt bei der Nutzung von Social Media stets eine Rolle – egal, ob dies explizit oder implizit geschieht. Kinder und Jugendliche beschäftigen und reflektieren das eigene Nutzungsverhalten von Social Media.
Weitere Nutzungs- und Funktionsweisen von Social Media und grundlegende technische Tools werden anhand medienpraktischer Übungen kennengelernt oder vertieft.

Die Workshops sind gezielt auf die jeweilige Altersstufe ausgerichtet und berücksichtigen auch die altersspezifischen Bestimmungen bei der Nutzung möglicher Social-Media-Plattformen. Die Workshopleitung steht in einem engen Austausch mit den pädagogischen Referent*innen des JFF.


„Der will das nicht zeigen, ob er jetzt ganz weiblich oder ganz männlich ist“

GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen: Online-Forschungswerkstätten mit 10- bis 16-Jährigen

 

von Valerie Jochim und Christa Gebel



Anhand welcher Merkmale beschreiben Kinder und Jugendliche Geschlecht?
Inwiefern setzen sie sich (kritisch) mit Geschlechterdarstellungen auseinander?
Welche Aspekte sind ihnen bei ihrer Selbstpräsentation wichtig?

Diese leitenden Forschungsfragen wurden mit 25 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren im Rahmen einer qualitativen Studie in Online-Forschungswerkstätten bearbeitet.

 

Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Hinweise für die medienpädagogisch-praktische Arbeit ableiten und es können Antworten darauf gefunden werden, welche Potenziale Soziale Medien jungen Menschen hinsichtlich ihrer persönlichen geschlechtsbezogenen Entwicklung bieten und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.

 

Hier geht es zur Studie!


Das GenderONline-Kartenspiel

Im Rahmen des Projekts ist auch das GenderONline-Kartenspiel entstanden!

Mit dem Kartenspiel lernt ihr spielerisch neue Begriffe rund um geschlechtliche Vielfalt und sexuelle Orientierung kennen.

 

Was ihr genau alles mit dem Kartenspiel machen könnt, erfahrt ihr hier.

 

Quiz-Time! Mit den Quiz-Karten könnt ihr euer Wissen testen.
Ihr kennt Memory? Auch bei unserem Spiel geht es um das Finden von Kartenpaaren.
Ihr wollt lieber die GenderONline-Methoden ausprobieren? Auch hier könnt ihr das Kartenspiel verwenden!

Schaut doch mal rein!

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